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October 25, 2021
3
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Mirza Halimovic, Benjamin Rettinger, Lucas Beier
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Category:
Experten-Lounge

Explodierende Transportkosten für FBA Händler — was tun?

Wir starten mit unserer neuen Reihe „Myos Experts”. Erfahrene Onlinehändler und befreundete Dienstleister berichten über Ihre Erfahrungen rund um Themen wie Ecommerce, Finanzierungen und Handel.

Corona, Suez-Kanal-Blockade, geschlossener Hafen Yantian: Die Kosten für den Warenversand von Asien nach Deutschland sind weiterhin steigend, viele Unternehmer berichten von bis zu 400% Aufschlag bei Importkosten. Ein Ende ist nicht in Sicht und das Hauptgeschäft mit Chinese New Year und Weihnachten ist gefährdet. Wie gehen erfahrende Amazon-Händler damit um? Wir haben 3 Myos Experten befragt.

Portraitfotografie von Mirza Halimovic

Mirza Halimovic, Gründer der Marken BLOOMEDY, CARBIGO & YAMBINO

„Die extrem gestiegenen Frachtraten aus China kamen für uns recht überraschend, da wir seit vielen Jahren große Mengen aus China importieren und die Kosten bis dato stabil waren. Zudem sind wir von Jahr zu Jahr konstant gewachsen und müssen entsprechend die Ordervolumina erhöhen. Dank der Hilfe von Myos können wir das Delta im Eigenkapital bei der Warenvorfinanzierung schließen und so größere Bestellmengen tätigen. In Zeiten hoher Frachtraten ist dies nämlich unsere Hauptstrategie, denn so können wir den höheren Frachtkosten durch geringere Einkaufskosten entgegenwirken. Als zweites Standbein versuchen wir sukzessive die Lohnfertigung nach Europa zu verlagern — dies wird in Zukunft unerlässlich sein.“

Portraitfotografie von Benjamin Rettinger

Benjamin Rettinger, Gründer der Marke WLDOHO


„Für uns ist das Thema besonders schwierig, da wir mit sehr starkem Wachstum gesegnet sind. Wir halten uns streng an unseren ambitionierten Businessplan und sind mutig in Bezug auf die Bestellmengen und dem Bestellzeitpunkt. Die enormen Verzögerungen bei Bahn- und Seefracht sind schlichtweg mit unserem Wachstum nicht vereinbar, egal wie gut wir planen. Um vernünftig kalkulieren zu können, sind wir beim Transport auf Luftfracht umgestiegen. Die extremen Transportkosten machen wir durch die hohen Bestellmengen und den damit niedrigeren Einkaufspreisen teilweise wieder wett. Beim Cashflow zählen wir auf die Unterstützung von Myos: Ohne Warenvorfinanzierung wären unsere Ziele für Q4 nicht umsetzbar. Für die Zukunft schauen wir uns bereits in Europa um und beziehen unsere Kosmetik inzwischen aus Deutschland.“

Portraitfotografie von Lucas Beier

Lucas Beier, Gründer der Marken LOGAN & BARNES, STYNGARD



„Das Thema Logistik stellt aktuell jeden Händler vor eine große Herausforderung. Im April dachten wir noch, dass die damaligen Importpreise die Spitze des Eisbergs darstellen, doch das war leider weit gefehlt. Wir versuchen das Problem einigermaßen in den Griff zu bekommen, indem wir all unsere Sendungen kombinieren und gemeinsam importieren. Zusätzlich probieren wir höhere Endpreise zu platzieren, um unsere Margen auf dem gleichen oder zumindest einem ähnlichen Level zu halten. Ob und wie Konkurrenten diesen Schritt mitgehen wird sich zeigen. Eine gute Sache hat das Ganze für uns: Wir sind noch mehr als früher dazu gezwungen die klaren “Performer” unseres Portfolios in den Fokus zu stellen und weniger gut laufende Produkte auszusortieren. Das sorgt wiederum langfristig für ein gesünderes Wachstum.“


Um den hohen Transportkosten entgegenzuwirken und den Warentransport zu optimieren, achten unsere Kunden auf einige wichtige Aspekte. Es ist notwendig den Transport vernünftig zu kalkulieren, um Transparenz bei der Lieferung sowie eine Reduzierung der Transportzeit durch z.B. einer Umlagerung zur Luftfracht zu gewährleisten. Ebenfalls sollten größere Bestellungen getätigt werden, um den höheren Frachtkosten mit reduzierten Einkaufskosten entgegenzuwirken. Hierbei unterstützt Euch Myos bei der Warenvorfinanzierung und gibt die Möglichkeit, größere Mengen an Waren zu bestellen. Generell ist es hilfreich, Sendungen zu kombinieren und auch gemeinsam zu importieren, um eine Kostensenkung herbeizuführen. Eine weitere Möglichkeit ist die Lohnfertigung nach Deutschland oder Europa zu verlagern. Mit diesen grundlegenden Faktoren und einer guten Planung sollten die hohen Transportkosten langfristig ausgeglichen werden können.

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